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Über Pain Pride Pose

Liebe*r Besucher*in,

internationale Queers sitzen oft zwischen allen Stühlen, denn sie erleben Diskriminierung sowohl seitens der weißen und cis-heteronormativen Mehrheitsgesellschaft als auch seitens migrantischer Communitys und der weiterhin weiß und deutsch geprägten queeren Communitys. Hinzu kommt, dass Schwarzen Menschen, Indigenen Menschen und People of Color (BIPoC) häufig unterstellt wird, dass sie heterosexuell und cisgeschlechtlich seien – Queers bleiben auch dadurch unsichtbar.
Für Pain Pride Pose haben sich 15 internationale Queers zusammengefunden, um sichtbar zu werden und ein klares Statement zu setzen: Wir sind hier! Was alle eint, ist die Ablehnung von Schubladen und eindimensionalen Kategorien, der Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung und der Wunsch, anderen internationalen Queers Stolz und Kraft zu geben und zu zeigen: Ihr seid nicht allein!
So entstand die Idee eines Projektes, besonders unterstützt und ausgearbeitet von Charlott Dahmen, der ehemaligen Mitarbeiterin von baraka. Ein Jahr lang begaben sich die Teilnehmenden mit baraka und dem ADB rubicon in einen Empowerment-Prozess.

Die Kommunikation in Corona-Zeiten war dabei eine sehr komplexe Herausforderung aus Präsenz im rubicon und der LSBTIQ*-Unterkunft für Geflüchtete, aus Online-Konferenzen plus zugeschalteter telefonischer Sprachmittlung, aus 1:1-Gesprächen per Chat, Mails, Telefon und Kurznachrichten.
Auf dem gemeinsamen Weg der Reflexion von Identität, Biografie und ungerechten gesellschaftlichen Verhältnissen entwarfen die Teilnehmenden eigene Bildcollagen, schrieben Texte, waren im Austausch miteinander, wurden einzeln fotografiert und arbeiteten an ihrem finalen Text für die Ausstellung. Die Erfahrungen von Schmerz, die vielen Facetten von Identität und Zugehörigkeit(en) im ständigen Fluss, das Fragmentarische, das Sich-Erkämpfen von Identität, Selbstbewusstsein und (Selbst-)Liebe prägten diesen Prozess der Auseinandersetzung und Selbstermächtigung.
All dies und der tiefgehende, partizipative Dialog mit Nora Hase waren die Grundlage für die Entstehung der ausgestellten Bildcollagen der Fotografin.
Wir sind dankbar, dass wir diesen Prozess begleiten durften.

Faisal, Gema und Tanya

(das Projekt-Team im rubicon)

Hard Facts

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internationale Queers

lesbisch, schwul, trans*, nicht-binär, genderfluid, queer…

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Erstsprachen

Bengali, Chinesisch, Deutsch, Englisch, Farsi, Mazedonisch, Punjabi, Russisch, Somali, Sorani, Spanisch

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Herkunftsländer

Argentinien, Bangladesch, Deutschland, Indien, Irak, Iran, Kyrgyzstan, Mazedonien, Somalia, Süd-Sudan, Taiwan, Venezuela

In Deutschland seit

Geburt, Jahrzehnten, wenigen Jahren, einigen Monaten

Status

deutsche Staatsbürger*in, anerkannte*r Geflüchtete*r, Visum, abgelehntes Asylgesuch, von Abschiebung bedroht

Lebensrealitäten

weitgehend akzeptiert, abgelehnt, kriminalisiert, permanenter Gewalt ausgesetzt, von Todesstrafe bedroht

Die Ausstellungsstücke

Bist du neugierig und möchtest internationale Queers unterstützen und ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind? 15 Queers haben ein Jahr lang an diesem Projekt gearbeitet, um ein klares Statement gegen Diskriminierung und Rassismus zu setzen. Der Empowerment-Prozess war herausfordernd, aber die Teilnehmenden haben mit Fotografin Nora Hase eigene Bildcollagen entworfen, Texte geschrieben und sich im Austausch miteinander selbst empowered. Ihre Erfahrungen von Schmerz und Fragmentierung kannst du dir in der vollen Ausstellung ansehen.

Ausstellung Fotocollage Raffi Thumbnail
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